Bei sooii verfolgen wir kontinuierlich die unterschiedlichsten Trends – fast schon selbstverständlich. Besonders zum Jahresbeginn erscheinen zahlreiche Trendreports aus den verschiedensten Bereichen. Um für unsere Kunden die wirklich relevanten Entwicklungen herauszufiltern, analysieren wir Trends auf mehreren Ebenen und über verschiedene Branchen hinweg. Dabei betrachten wir sowohl übergeordnete Strömungen als auch spezifische Branchentrends. Auf dieser Basis entwickeln wir gezielte Handlungsempfehlungen, die unseren Kunden helfen, Chancen frühzeitig zu erkennen und strategisch zu nutzen.

Ein Bereich ist mir dabei besonders aufgefallen: 

Die Sehnsucht nach Echtheit

Warum sehnen wir uns in einer Welt voller High-Tech nach Analogem, Unperfektem und Greifbarem?

In einer Welt, die sich immer schneller dreht und in der digitale Inhalte in rasanter Geschwindigkeit auf uns einprasseln, spüre ich eine wachsende Sehnsucht nach etwas Echtem. Als Kreativer sehe ich mich immer wieder mit der Frage konfrontiert: Wie erschaffe ich Bilder, die nicht nur gesehen, sondern auch gefühlt werden? 2025 ist das Jahr der Rückbesinnung – weg von makellosen, sterilen Oberflächen, hin zu rauen, greifbaren Momenten, die eine emotionale Tiefe besitzen.

Die Magie des Analogen

Neulich habe ich meine alte Plattensammlung wiederentdeckt. Als ich eine Schallplatte auflegte und dieses sanfte Knistern hörte, wurde mir etwas klar: Es geht nicht nur um den Klang. Es geht um das Ritual, das bewusste Erleben. Einen Song auf Spotify zu starten ist praktisch, aber eine Platte aufzulegen, die Nadel sanft aufzusetzen – das ist eine ganz andere Erfahrung. Ich bin nicht allein mit dieser Nostalgie. Überall sehe ich Menschen, die sich nach Greifbarem sehnen, nach Dingen, die Zeit brauchen, nach Momenten, die volle Aufmerksamkeit fordern.

Ungeplante Schönheit: Candid Photography

Perfektion ist langweilig geworden. Ich merke, wie ich mich von inszenierten, überpolierten Bildern abwende und stattdessen die Schönheit des Ungeplanten suche. Ein echtes Lächeln, ein flüchtiger Blick, ein Moment voller Ehrlichkeit – genau das macht für mich wahre Fotografie aus. Und offenbar geht es vielen anderen genauso. Authentizität ist das, was bleibt, wenn das Überinszenierte verblasst. Besonders faszinierend finde ich den Trend zu Texturen und rauen Oberflächen – sie holen uns aus der glatten digitalen Welt zurück in eine Umgebung, die sich echt anfühlt.

Die Schönheit der Fehler

Ich erwische mich immer wieder dabei, absichtlich Körnung oder Lensflare in meine Bilder zu integrieren. Warum? Weil ich die Perfektion satt habe. Trotz modernster Kameratechnik, die jedes Detail gestochen scharf einfängt, sehnen wir uns nach Bildern, die Menschlichkeit ausstrahlen. Unperfekt, verwackelt, aber voller Leben. Es ist fast ironisch: Die kleinen Makel, die frühere Generationen mühsam zu eliminieren versuchten, rekonstruieren wir heute mit Bedacht.

Retro als Lebensgefühl

Es ist nicht nur die Musik, die eine Renaissance erlebt, Arbeitskleidung wird zum modischen Statement. Ich sehe junge Leute, die sich in weiten Pullis und hochgeschnittenen Jeans kleiden, als hätten sie sich im Kleiderschrank ihrer Großeltern bedient. Und das mit voller Absicht. „Grandpacore“ ist kein Zufall, sondern ein bewusster Schritt hin zu Komfort, Nostalgie und einem rebellischen Gegenentwurf zum Hochglanz-Mainstream.

Weniger ist so viel mehr

Nicht nur in der Fotografie, auch in der Technik zeigt sich dieser Wandel. Plötzlich greifen Menschen wieder zu „Dumb Phones“ – Handys, die nichts weiter können als Telefonieren und SMS schreiben. Auch ich spüre manchmal die Überforderung durch ständige Benachrichtigungen und den digitalen Dauerbeschuss. Deshalb verstehe ich den Reiz dieser reduzierten Geräte: Sie nehmen uns die Ablenkung und geben uns Zeit zurück.

Interior-Design

Und zu Hause? Auch hier verabschieden wir uns vom sterilen Minimalismus der letzten Jahre. Plötzlich sind Tapeten mit wilden Mustern wieder in, Art Déco ist angesagt. Es wird auf eine gemütlichere, individuellere Ästhetik gesetzt. „Cottagecore“ nennt sich dieser Trend: warme Farben, Vintage-Möbel, Texturen, die Geschichten erzählen. Es geht nicht darum, dass alles perfekt aussieht, sondern dass es sich nach Zuhause anfühlt.

Vergangenheit trifft Zukunft

Die Serie „LOKI“ (Marvel Studios, Disney+) hat mich tief beeindruckt. Sie kombiniert futuristische Elemente mit nostalgischem Design – ein Konzept, das mich sofort in seinen Bann gezogen hat. Vielleicht liegt genau darin die Wahrheit: In einer Welt, die immer digitaler und KI-geprägter wird, sehnen wir uns nach dem Unperfekten, dem Greifbaren, dem Menschlichen.

Die Trends des Jahres 2025 sind natürlich weit mehr als "die Sehnsucht nach Echtheit". Aber es spiegelt aktuell eine tiefere Sehnsucht wider – eine Rückkehr zum Greifbaren, zur Persönlichkeit, zur Echtheit. Aber wir lernen, es mit etwas zu kombinieren, das sich echter anfühlt. Und genau darin liegt die Zukunft: in der Balance zwischen Technik und Menschlichkeit..

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Christian Knopf, Creative Director

"Ich verbinde Marken mit Emotionen und setze neue Technologien gezielt ein, um einzigartige und durchdachte Projekte zu schaffen."

Als Creative Director und Head of Brand & Communication bei sooii entwickle ich inspirierende Inhalte und maßgeschneiderte Kommunikationslösungen für Premium-Marken aus den Bereichen Architektur, Interior und Design. Mit einem Fokus auf designorientierte und strategische Markenentwicklung vereine ich visuelle Kommunikation und Technologie, um Produkte und Erlebnisse zu schaffen, die den Dialog zwischen Marken und ihrem Publikum auf faszinierende Weise bereichern.

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